tempelritter-frg
  Untergang I.
 

Untergang



Guillaume de Nogaret, der Berater des Königs, galt als ein Kirchenhasser. Er versuchte den Orden zu vernichten, der den Herrschern Frankreichs durch seine Souveränität schon länger ein Dorn im Auge war.                                                    
Frankreich befand sich in einer finanziellen Notlage, und durch den Schatz des Ordens könnten alle Finanzprobleme gelöst werden. Auch der Bau am Schloss von König Philipp IV. musste aufgrund von Geldnot eingestellt werden. Als der Schatzmeister des Ordens dem König die Schätze präsentierte, wuchs in diesem ein Gefühl des Neides und Zorn gegen die Ritter.                                   
Nogaret versuchte mit der Unterstützung des dominikanischen Beichtvater Wilhelm Imbert von Paris, der für die Bekämpfungen von Ketzereien zuständig war, den König von einer Templerklage zu überzeugen.          
Die Männer Nogarets konnten zahlreiche frühere Tempelritter ausfindig machen, die gegen Belohnung belastende Aussagen dem Orden gegenüber ausübten, und diese dann später vor den Inquestoren
1 wiederholten. Zum Spionieren wurden Ehemalige wieder in den Orden eingeschleust.                                              
Um die Bevölkerung von der Ketzerei der Tempelritter zu überzeugen, versuchten Nogaret und andere, Gerüchte über die Templer zu verbreiten. Im Sommer 1307 wurde Papst Clemens aufmerksam und wollte die Gerüchte untersuchen lassen. Der Orden wurde zunehmend mit Misstrauen betrachtet.                                                  
König Philipp IV. stellte einen Antrag auf Mitgliedschaft beim Orden, die Templer lehnten diesen jedoch ab.                         
1307 wurden die Mitglieder des Ordens wegen Ketzerei, Sodomie
2 und Götzendienst angeklagt. Die Chancen des Ordens standen schlecht, da der Papst zu dieser Zeit vom französischen König abhängig war. Der König aus Frankreich setzte den Papst unter Druck und drohte, die Kirche abzuspalten, wenn er seine Unterstützung den Templern gegenüber nicht einstelle. Des Weiteren drohte er unter dem Vorwand angeblich vorhandener Kinder des Papstes mit einem Ketzerprozess gegen dessen Vorgänger, der bis 1303 Papst gewesen war.             
Am 14. September 1307 fertigte König Philipp IV. Haftbefehle für alle Templer (ohne Ausnahme) an, in denen er schrieb:


Sie seien zu verhaften, gefangenzuhalten und dem Urteil der Kirche zuzuführen, ihre Besitztümer und bewegliche Habe sei zu beschlagnahmen und zu treuen Händen aufzubewahren.“

An allen „Dienststellen“ in Frankreich gingen versiegelte Briefe der königlichen Kanzlei ein, die am Freitag, den 13. Oktober 1307 geöffnet werden sollten. In den Briefen waren die Haftbefehle enthalten. Somit konnte erfolgreich verhindert werden, dass sich untereinander gewarnt wird und zahlreiche, fast gleichzeitige Verhaftungen stattfinden konnten. Die von Nogaret beauftragten königlichen Bogenschützen überwältigten die meisten Templer im eigenen Kerker der Pariser Templerburg.                             
Überall in Frankreich wurden zur gleichen Zeit Templerbesitzungen beschlagnahmt und Ordensbrüder verhaftet, nur 12 Templer konnten fliehen.                                     
Nogaret ließ die Templer zuerst von seinen eigenen Leuten verhören, bevor er sie an die Großinquisitor übergab. Durch Folter wurden diese dann beeinflusst ein Geständnis abzulegen. Das Geständnis von de Molay
3 konnte aber unmöglich als wahr bezeichnet werden, da beim erneuten Verhör Widersprüche bezüglich seiner vorherigen Aussage auftraten. Die Templer folgten den Anordnungen ihres Meisters de Molay und machten ebenfalls Falschaussagen, doch als dieser seine Aussage zurücknahm, taten es auch seine Brüder. Viele hatten sich aus Verzweiflung bereits schon das Leben genommen oder starben an den Folterungen.                                                 
Die vorgelegten Untersuchungen des Großinquisitors beeindruckten den Papst sehr. Dabei erkannte er in der Anwendung der Folter ein sicheres Mittel zur Wahrheitsfindung und es wuchs in ihm der Verdacht, dass der Orden tatsächlich verkommen und verketzert war. Aufgrund dessen ließ er seine Geheimkämmerer, die Templer waren, verhören. Wer ein Geständnis ablegte kam nicht auf den Scheiterhaufen, wer die Tat verleugnete wurde zum Tode verurteilt. Viele gestanden das Verbrechen, weil sie Angst vor der Folter hatten.


Schwedentrunk
 
Somit war der Papst von der Schuld des Ordens überzeugt.
Die Ordensbrüder fühlten sich unter dem ihrer Ansicht nach wiederhergestellten Schutz des Papstes sicher und widerriefen ihre Geständnisse.
Als später dann der Bischof von Sens starb musste ein Nachfolger gewählt werden. Philipp IV. empfahl dem Papst, Bischof von Cambrai zu wählen. Da dieser es nicht wagte Philipp zu widersprechen, ging er seiner Forderung nach.
Der neugewählte Bischof von Cambrai verurteilte schon am ersten Tag 45 Templer zum Tod auf dem Scheiterhaufen.
        

 

 


                               


1
Leiter und Vorsitzender eines kirchlichen Verfahrens

 

2homosexuelle Handlungen

3Großmeister des Templerordens



 
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